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Nähen verleiht mir Superkräfte | Aus dem Nähkästchen geplaudert

13. Oktober 2015
Auf dem Lillestoff-Festival wurde ich oft gefragt, wie ich das ALLES schaffe. Ich schaffe nicht mehr als andere, aber ich habe meinen ‘Näh-Alltag’ klar strukturiert.
Nähen ist aber auch nicht nur mein allerliebstes Hobby. Aus dem Nähen ziehe ich die Kraft für den Alltag. Unter der Woche bin ich häufig quasi alleinerziehend und muss den Alltag mit zwei Kindern, Teilzeitarbeit, Haushalt, … alleine bewältigen.
Das bedeutet aber auch, dass die Abende MIR gehören. Mich vermisst abends keiner. Sind die Kinder im Bett, erledige ich schnell den Rest-Haushalt. Je schneller ich bin, desto mehr Zeit im Nähzimmer steht mir zur Verfügung. Das ist mein Ansporn bei der lästigen Hausarbeit 🙂
Das lästige Zuschneiden oder das Kleben von Ebooks erledige ich in der Hausaufgabenzeit. Die Kinder sitzen nebenan in ihren Zimmern, können mich jederzeit ansprechen, wir klären die Unklarheiten und ich kann nebenher die ‘unschönen’ Seiten des Nähens erledigen.
So steht mir abends die reine Nähzeit zur Verfügung. Das sah aber noch deutlich anders aus, als ich noch Kollektionen für eine Boutique genäht habe oder Auftragsarbeiten angenommen habe. Auch jetzt nähe ich noch gerne im kleinen Umfang Geburtstags- und Namensshirts, aber das sind nur noch kleine Mengen.
Aber gerade die Boutiquen-Zeit, wo ich x-mal das Gleiche und vor allem unter Druck genäht habe, hat mir nicht gut getan und ich habe das Nähen als ‘lästig’ empfunden. Meine Kreativität und vor allem die Nählust sind auf der Strecke geblieben.
Nach und nach fühlte ich mich immer mehr gestresst und für meine Mädels ‘musste’ ich die Klamotten wieder kaufen.
Anfang des Jahres habe ich die Reißleine gezogen und ich merke noch immer deutlich, wie gut mir diese Entscheidung tut. Jeden Tag aufs Neue. Ich fühle mich wieder ausgeglichen und mir verleiht das Nähen wieder die Superkraft, die mir so lange Zeit gefehlt hat.
 
Gerade und deshalb passt der Plott (auch wenn mein Mann ihn albern findet) perfekt zu mir!
Habt einen tollen Dienstag!
Bis bald,
Anja

Zutaten:
Jersey: Ringeljersey in mint-weiß von Lillestoff (in Kürze erhältlich)
Schnitt: Else (7 auf einen Streich) von Schneidernmeistern, Gr. 38 (auf Shirtlänge gekürzt)
wird verlinkt bei: HoT und Dienstags-Dinge
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11 Comments

  • Reply zwirbeldesign 13. Oktober 2015 at 13:54

    GEnau so soll es doch sein. Dass das Nähen Spass macht und Energie gibt. Also mir gehts auch so 🙂

    Herzlich Zwirbeline

  • Reply schneidern meistern 13. Oktober 2015 at 16:01

    Hihi… Da bleibt mir nur zu sagen:
    Else is my superpower!
    Manchmal hilft das alles nix – dann muss man drei Schritte zurück gehen, um wieder Schwung zu bekommen!
    Vielen Dank für die schöne Else!
    Liebe Grüße
    Monika

  • Reply emilea-berlin 13. Oktober 2015 at 14:51

    Schön zu lesen, dass Dein Tag auch nicht mehr Stunden hat 😉
    Danke für den kleinen Einblick!
    LG Manu

  • Reply vavilula 13. Oktober 2015 at 18:32

    Ich kann das echt unterschreiben, ich sehe viele Dinge genauso. Ich bin nur immer alleinerziehend, so ist die Nähmaschine meistens mein bester Freund abends und ich entspanne total. Meine Mutter war Schneidermeisterin, sie war oft ein Nervenbündel mit dem Druck. Das wollte ich auf keinen Fall. VG Bea

  • Reply LieseLotteFriedrich 13. Oktober 2015 at 16:33

    Klasse schönes Shirt!Ja, Frau muß ganz schön auf sich aufpassen.Mein Mann fände den Plotter auch eher “naja”;-)
    So sollte es sein..Kraft geben statt nehmen!!
    liebe Grüße Tanja,die immer und immer deine perfekten Covernähte bestaunt und sich immer und immer wieder fragt,wie wohl dein Tipp/Trick dafür ist 😉

  • Reply KreaMino 13. Oktober 2015 at 17:02

    Danke für deinen Einblick in deinen Nähalltag!
    Das Shirt ist große Klasse und du hast den Plott fabelhaft gerettet! 😉

    GLG Dominique

  • Reply Alles Kirsche! 13. Oktober 2015 at 19:22

    Liebe Anja,
    Ich finde deinen Post super. Ehrlich, offen und Mut machend. Ich habe mich lange so schwer getan, ob ich einen eigenen Blog mache, weil ich dachte, du hast doch genug Pakete im Alltag. Job, Familie und all der normale Wahnsinn. Aber das Nähen und das Bloggen darüber gibt mir soviel Spaß, Freude und Befriedigung, weil es einfach meins ist. Und dann klappt alles andere auch….. Und als ich deine Zeilen las, habe ich soviel wiedererkannt un das bestärkt noch mehr. Vielen Dank .
    Liebe Grüße, Kirsten

  • Reply Anonym 14. Oktober 2015 at 8:39

    Hallo liebe Anja,

    heute muss ich deinen Post unbedingt mal kommentieren. Zunächst mal vielen Dank für diesen wundervollen Blog. Fast täglich schaue ich bei dir rein und freue mich immer über neue Beiträge. Mal ganz davon abgesehen, dass ich deine Arbeiten einfach wunderschön finde.

    Und heute hast du echt den Nagel auf den Kopf getroffen. Genau so ist´s bei mir auch. Mit Eile Kinder und Haushalt und dann ab zu Josie (so heißt meine liebstes Maschinchen). Außerdem sprichst du mir aus der Seele, wenn es um Auftragsarbeiten etc. geht. Ganz oft fragen mich Leute, warum ich das Nähen nicht auch nebenberuflich mache – aber Hallo? bei 40Std-Vollzeitjob, zwei Kinder, Haus und Mann. Da bleibt für uns kaum Zeit. Und ich finde auch, dass es schon ganz viele tolle Mädels (und ein paar Jungs) gibt, die tolle Auftragsarbeiten erledigen. Dazu kommt noch, dass ich dann immer das Gefühl habe, mich nicht so kreativ austoben zu können, wie ich es bei Sachen für mich und meine Familie kann. Mal ne Kleinigkeit für Freunde – ja, aber sonst – nee.

    Und genau aus diesem Grund finde ich auch dein Plotterbild einfach den Mega-Hammer. Und da ein Plotter erst vor wenigen Tagen bei uns eingezogen ist – wird er wohl bald etwas Futter bekommen :-).

    Kurz – schreibe bitte weiter so tolle Post und lass deine Superkraft nicht einzwängen.

    Ganz liebe Grüße Kristina aus Oberfranken

  • Reply Gabriele Terwolbeck 14. Oktober 2015 at 12:20

    Ich glaube so geht es vielen von uns. Erst freut man sich über jeden Auftrag, aber dann merkt man das die eigenen Kids und man selbst zu kurz kommt. Um man kann vom nähen ja auch leider nicht reich werden. Gute Entscheidung! Man sieht es auch Deinen schönen Sachen an.
    Ich mache Ende des Jahres den Schritt und werde nur noch die Sachen verkaufen die hier im Haus keiner mehr möchte und nicht unbedingt verschenken möchte. Das wird dann alles wieder entspannter.
    Hab einen schönen Tag und liebe Grüße
    Gabi

  • Reply kleine Kuschelrobbe 16. Oktober 2015 at 9:23

    Liebe Anja,
    Deine Covernähte sind aber auch einfach super. Und nie entdecke ich einen fehlenden Stich (obwohl ich manchmal suche).
    Dein Post hat mich aber auch zum Nachdenken angeregt. Ich organisiere den Familienalltag unter der Woche auch allein – und freue mich auch immer, wenn abends alles erledigt ist und ich nähen darf. In letzter Zeit ist es aber eher ein Muss: das Nähen für den DaWanda-Shop, x-mal den gleichen Schnitt, das befriedigt mich nicht wirklich. Und trübt so manches Mal das private Nähen, v.a. wenn ich wieder mal ein schnelles Basic-Shirt “rausgekotzt” habe, wo ich doch viel lieber etwas rumtüfteln würde. Ich bezeichne meine DaWanda-Näherei zwar immer als “Passion und weniger als Profession”, aber so richtig brennt es gerade nicht mehr.
    Innehaltende Grüße, Birgit

  • Reply Maarika Meltsas 19. Oktober 2015 at 5:03

    Sewing is really your superpower – immer wieder auf's Neue denke ich das bei deinen Beispielen. Toll!
    Lg Maarika

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